Communiqué 186. Sitzung der DOK

Mitteilung im Mitteilung im Anschluss an die Sitzung vom 30.10.2018

Nachdem die Sommersitzung vom 17. August 2018 in erster Linie für die Diskussion und das Nachdenken über Zwischenberichten reserviert war, hatte die DOK in ihrer letzten Sitzung vom 30. Oktober 2018 eine längere Traktandenliste zu bearbeiten.

Im Bereich Jugendarbeit freute sich die DOK über die Einladung an die Bundesversammlung sowie zum anschliessende Netzwerktreffen von Jungwacht/ Blauring in Solothurn vom 27. Oktober 2018. Eine mehrköpfige Delegation bestehend aus Bischof Markus Büchel, Abt Urban Federer, den Generalvikaren Markus Thürig und Martin Kopp sowie Bischofsvikar Hanspeter Wasmer nahm daran teil und kam in verschiedenen Ateliers mit den anwesenden Jungwacht/ Blauring Leitungspersonen ins Gespräch. Dabei zeigte sich u.a. die wichtige Scharnierfunktion der Präsides, welche die Jugendarbeit stärker in die Pfarrei integrieren und ihr mehr Gewicht schenken wie auch inhaltlich prägende Akzente einer gelungenen Vermittlung von Glauben und Spiritualität setzen können. Die DOK will den entstandenen Dialog nicht abbrechen lassen und wird sich um einen baldigen weiteren Austausch bemühen.

Ebenfalls im Bereich der Jugendarbeit empfing die DOK an ihrer 186. Sitzung Murielle Egloff, Präsidentin und Pater Andy Givel, Vorstandsmitglied DAMP (Deutschschweizerische  Arbeitsgruppe für Ministrantenpastoral). Sie berichteten vom erfreulichen Wachstum, welches die Minstrantinnen und Ministranten in den letzten Jahren verzeichnen konnten (aktuell ca. 24‘000 Ministrantinnen und Ministranten), aber auch von den Herausforderungen, vor welche sie dieses Wachstum zusammen mit dem Anspruch einer besseren Vernetzung in die deutschsprachige Jugendarbeit stellt. Die DAMP ist Teil des Kompetenzzentrums Jugend der röm.-kath. Kirche der Deutschschweiz, KOJ. Derzeit werden verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung geprüft, die es der DAMP ermöglichen, notwendige grundlegende Materialien zur Ministrantenarbeit für die Jugendfachstellen zu erarbeiten. Die DOK unterstützt die Projektpläne der DAMP und dankt allen Beteiligten herzlich für ihr grosses Engagement in diesem wichtigen Zweig der röm.-kath. Jugendarbeit.

Nach Beschluss der DOK 2017  wurde in einer Arbeitsgruppe die Umsetzung von Ausbildungsmodulen zu einer Leitungsassistenz für grössere Pfarreien angegangen. In dieser Sitzung lagen nun die ausgearbeiteten Funktionsprofile und Modulidentifikationen zum Beschluss vor. Die Funktion einer Leitungsassistenz soll die pastoralen Leitungspersonen von zahlreichen administrativen Leitungsaufgaben entlasten. Vor allem in grösseren Pfarreien zeigt sich ein vermehrter Bedarf nach qualifiziertem Personal dafür. Die DOK stimmte der Einführung dieser Funktion und der entsprechenden Ausbildungsmodule zu und dankt der Arbeitsgruppe sowie dem Bildungsrat für die schnelle Ausarbeitung des Konzeptes. Mit einer Einführung der Module ist bereits im Herbst 2019 zu rechnen. Weitere Informationen werden über die Geschäftsführung des Bildungsrates erfolgen.

Ebenfalls 2017 wurde die Einführung einer Berufsfelderweiterung für ForModula Absolventinnen in Katechese und Jugendarbeit vorgeschlagen. Die Erweiterung „kirchliche Freiwilligenanimation“ befähigt in ForModula ausgebildete Mitarbeitende eines Pfarreiteams spezifisch für den Bereich der Rekrutierung und Betreuung von Freiwilligen. Der Bedarf zu dieser Spezialisierung ist ebenfalls vermehrt in grossen Pfarreien spürbar, um bestehende und neue Gruppen gezielt und fundiert formieren und begleiten zu können. Den nach ForModula ausgebildeten KatchetInnen und kirchlichen JugendarbeiterInnen bietet bei Bedarf diese Zusatzausbildung die Möglichkeit, sich für die Übernahme weiterer Aufgaben in der Freiwilligenanimation zu qualifizieren. Die DOK hat daher dem Funktionsprofil und den Modulen eines berufsfelderweiternden Bausatzes „kirchliche Freiwilligenanimation“ zugestimmt. Ein erster Ausbildungszyklus soll im Herbst 2019 beginnen.

In Anwesenheit von Tit.-Prof. Dr. Arnd Bünker vom Pastoralsoziologischen Institut St. Gallen besprach die DOK die ersten Sondierungsergebnisse einer 2017 begonnenen Erkundigung zur Entwicklung und Differenzierung kirchlicher Berufe. Leitend bei der Sondierung waren die Fragen wie der kirchlich-pastorale Auftrag und seine Aufgaben zukünftige pastorale Berufe prägen wird, ob es gewisse Kernaufgaben in den bestehenden pastoralen Berufen gibt und welche kirchliche Zuständigkeit (Befugnisse) es zur Erfüllung dieser Aufgaben braucht. Das Vorprojekt ist inzwischen abgeschlossen und die DOK machte sich Gedanken über die Ziele und die Form einer Fortführung.
Die Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft der letzten 50 Jahre haben bereits seit längerem zu einer Vielzahl an Veränderungen in den kirchlichen Berufen und ihrem Selbstverständnis geführt. Damit verbunden ergaben sich zwar durchaus tragfähige pragmatische Lösungen vor Ort, aber auch Abgrenzungsprobleme und wenig präzise formulierte Berufsbilder in der Praxis, was zu Spannungen und Unsicherheiten führt. Obwohl auch die Rückmeldungen der ersten Sondierungen stark divergieren, zeigt sich grundsätzlich ein hoher Gesprächsbedarf und dass die Fragestellung innerhalb der Kirche von hoher Bedeutung ist.
Die DOK ist sich bewusst, dass es derzeit nicht möglich ist, einfache trag- und konsensfähige Lösungsmodelle für die Zukunft anzubieten. Sie möchte aber den eingeschlagenen Weg mit einer breiter abgestützten Suchbewegung weitergehen und damit verdeutlichen, dass die bestehenden Probleme wahrgenommen und angegangen werden. Die DOK ist bestrebt, dazu den Dialog mit den in der Kirche Engagierten, welche mit grossem Einsatz ihren seelsorgerlichen Auftrag umsetzen, zu verstärken. Sie ist dabei ausdrücklich mit ihnen auf der Suche und hofft durch ein schrittweises, sorgfältiges Vorgehen zu neuen Einsichten zu gelangen. Ziel ist, schlussendlich pastoral sinnvolle, theologisch redliche und kirchenrechtlich mögliche Lösungen hervorbringen. Das bedeutet weiterhin Geduld für alle Betroffenen, da ein solcher Prozess Zeit in Anspruch nehmen wird. Die DOK hat an dieser Sitzung als nächste Wegetappe Positionspapiere in Auftrag gegeben, die an einem Studientag im Frühjahr 2020 diskutiert werden. Eine möglichst breite, offene Beteiligung an den gestellten Fragen ist ausdrücklich gewünscht und soll mit diesem Prozess angestossen werden. 

Bildungsrat:

Für die nächste Amtsperiode des Bildungsrates ernannte die DOK Abt Urban Federer, Abt von Einsiedeln, als Präsident des Bildungsrates, sowie als Mitglieder und VertreterIn der DOK Hildegard Aepli (Bistum St. Gallen, Bildungsverantwortliche), Generalvikar  Martin Grichting (Bistum Chur) und Generalvikar  Markus Thürig (Bistum Basel).

David Wakefield, Studienleitung RPI, Fachzentrum und Netzwerk Katechese wurde als Fachperson aus dem Bereich der Katechese/ Religionspädagogik, Sandra Dietschi (Fachbereich Pastoral der Landeskirche Luzern, ausbildungsverbundjugendarbeit TBI) als Fachperson kirchliche Jugendarbeit und Elisabeth Steger Vogt (ehemals Hochalpines Institut Ftan) als Expertin für die Berufsbildung und Monika Jakobs, Religionspädagogisches Institut RPI an der Universität Luzern, als Vertreterin der theologischen Fakultäten in den Bildungsrat berufen und ernannt.

Agnell Rickenmann (Regens Bistum Basel) wurde als Vertreter der Regenten sowie Melanie Hürlimann (Geschäftsführerin der Vereinigung der katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug) und Regula Furrer (Verwalterin der röm.-kath. Landeskirche des Kantons Bern) als Vertreterinnen der RKZ ernannt.

Aufgrund ihrer Funktion nehmen Einsitz in den Bildungsrat Christoph Gellner (Leiter des TBI), Daniel Kosch (Generalsekretär der RKZ) und der Präsident der Qualitätssicherungskommission ForModula, Jakob Federer. Die Geschäftsführung hat Jörg Schwaratzki (SPI) inne.

Die DOK dankt allen, die in diesem wichtigen Steuerungsgremiums der Bischöfe für die Bildung in der römisch-katholischen Kirche der Schweiz mitarbeiten, für Ihre Bereitschaft, sich mit ihrem Fachwissen und ihrer Kompetenz einzubringen und zu engagieren.

Bieri