Medienmitteilung des Liturgischen Instituts
Die Schweizer Bischofskonferenz und die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz haben gemeinsam dazu aufgerufen, jeweils donnerstags um 20 Uhr eine Kerze ins Fenster zu stellen. Dieses Zeichen der Verbundenheit, Gemeinschaft und Hoffnung ist von kurzem Gebet wie z.B. dem Vaterunser begleitet.
Das Liturgische Institut stellt für dieses Kerzenritual ein Gebet zur Verfügung.
Gott, unser Leben und Licht,
viele Menschen haben heute Abend eine Kerze entzündet. Es ist ein Zeichen: dein Licht leuchtet in unsere Nacht. Seit Menschengedenken ist das so – auch in dieser Stunde. Wir danken dir/Ich danke dir. Gott bei den Menschen, wir teilen/ich teile das Licht mit allen, die eine Kerze ins Fenster stellen. Es ist ein Zeichen: in dir sind wir verbunden mit Christinnen und Christen und mit vielen anderen Menschen – eine weltumspannende Gemeinschaft. Wir danken/Ich danke dir. Gott unsere Hoffnung, wir kommen/ich komme zu dir mit Gedanken, Sorgen, Gebeten. Die Kerze ist ein Zeichen: du bist da, hier, jetzt – wie auch immer es weitergeht in dieser schwierigen Lage. Wir danken dir/ich danke dir. |
Die Betenden können auch die besondere Fürbitte aus Anlass der Corona-Pandemie nutzen und andere Gebete aus dem Dossier «Gottesdienst während Corona-Epidemie» auf der Website https://www.liturgie.ch nutzen.
Formen gemeinschaftlichen Betens neu zu entdecken oder zu entwickeln, wird Christinnen und Christen als kirchliche Gemeinschaft stärken. Gott verbindet Menschen zu einem Gebetsnetz, das sich über die ganze Welt spannt. Neben dem Kerzenritual gibt es viele weitere Möglichkeiten, z.B.
- eine Gebetskette getragen von Einzelnen über den Tag verteilt,
- die geistliche Kommunion, bei der sich Menschen im Gebet mit der Eucharistiefeier verbinden, die zeitgleich stattfindet (z.B. in der Pfarrei, in der Kathedrale des Bistums) oder an der sie über Fernsehen, Radio und Streaming teilnehmen,
- Gebet im Familien- und Freundeskreis,
- das Gebet in offenen Kirchen (mit gebührendem Abstand zu anderen Betenden), ggf. vor einer Kerze oder dem Allerheiligsten,
- eine Gebetsgemeinschaft über soziale Medien (z.B. für Firmgruppen über WhatsApp, Skype etc.) oder ein Bibliolog,
- Glockenläuten als Signal für eine kurze Gebetszeit.
Anregungen und Hilfen finden Sie auf unserer Website https://www.liturgie.ch. Anregungen zur Feier von Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag, der Osternacht und des Ostersonntags werden dort rechtzeitig zugänglich sein.
Freiburg, 19.3.2020
Gunda Brüske, Peter Spichtig op
Co-Leitung des Liturgischen Instituts